In der Einzelausstellung „Uralte Zauber“ präsentiert die White Square Gallery die aktuellen Arbeiten des Künstlers Burkhard Kern aus Hannover.
Burkard Kern wurde 1963 in Birkenfeld (Niedersachsen) geboren. Nach seinem Abitur 1984 studierte er Kunstpädagogik an der Universität Hildesheim (Diplomabschluss 1990). Parallel zu diesem Studium begann er bereits 1985, unterstützt von Professoren Tuma und Baehr, an der Fachhochschule Hannover, Malerei zu studieren. 1995 erlangte er sein Diplom und begann als freier Künstler in Hannover zu arbeiten.
Seit den späten 90ern Jahren wurden seine Arbeiten mit großem Interesse und fachlicher Anerkennung aufgenommen und fanden schnell ihren Weg in die Öffentlichkeit, in viele Galerien und weitere Ausstellungsorte. In den letzten zehn Jahren hat Burkhard Kern diverse Bilderaufträge im norddeutschen Raum erhalten und zahlreiche Häuser mit seinen Arbeiten bespielt.
Im der Ausstellung präsentiert Burkhard Kern seine Landschaftsbilder. Er zeigt eine Reihe von mittel- und großformatigen Ölgemälden, die in den letzten Jahren in Hannover entstanden sind. Die farbenreichen, strahlenden Bilder sind in einer naturgetreuen Manier gemalt, die an Fotografie und dementsprechend an Fotorealismus denken lässt.
Es ist jedoch nicht ein besonderer Stil oder eine ausgeklügelte Theorie, mit der sich der Künstler beschäftigt, sondern die Malerei selbst. Auf seinen Leinwänden lässt er Natur in allerlei Variationen entstehen, ungefähr so, wie diese in unserem Gedächtnis oder in unseren Träumen existiert. Erinnerungsvermögen und Vorstellungskraft sind in den Arbeiten vereint und werden zugleich beim Betrachter angesprochen. Darauf appelliert der Künstler sogar. In den Bildern sind mal große, weite Felder, mal Waldlichtungen, mal Wiesenausschnitte oder Dickichtfragmente zu sehen. Auf den ersten Blick sind diese Landschaftsstücke fotografisch genau abgebildet. Es ist aber der zweite Blick, der mehr entdecken lässt, als eine naturgetreue Wiedergabe: Ein riesiges Gänseblümchen, ein schwarzer Himmel am helllichten Tag, verschwommene Bilderränder, giftgrüne Zweige...
Der Reichtum an Details verzögert zwar die Erkenntnis, dass etwas nicht stimmt, kann aber die kleinen oder großen Abweichungen von der Realität nicht verbergen, die der Künstler hier und da einbaut. Er spielt gerne mit Farben, Dimensionen und Perspektiven. Es ist seine Art, den Betrachter herauszufordern mitzumachen, ja mitzugestalten. Genau zu diesem Zweck setzt er die Titel seiner Werke ein: Beschreibend oder sachlich, gefühlsbetont romantisch oder witzig, schildern sie stets nur eine der vielen Interpretationsmöglichkeiten und kurbeln so die Fantasie des Betrachters an. Damit vermeidet er, dass seine Bilder zu bloßen Illustrationen einer momentanen Stimmung werden. Denn jede Landschaft besteht aus vielen Einzelnen, die zum größten Teil von der Schöpferkraft des Rezipienten abhängig sind. Und diese Landschaften sind das Thema dieser Ausstellung.