In der Einzelausstellung „Look at me...“ präsentiert die White Square Gallery ausgewählte Arbeiten des Berliner Künstlers Dietrich Walther (*1959, Wiesbaden).
Seit seinem Studium in den 1980ern Jahren arbeitete er als freischaffender Künstler, erst im Bereich der Fotografie und später überwiegend als Maler. Heute experimentiert er gerne mit verschiedenen Techniken und schafft Werkgruppen in den Bereichen Zeichnung, Mixed Media, und Fotografie.
In der White Square Gallery zeig Dietrich Walther sechzehn Gemälde, die in den letzten fünfzehn Jahren entstanden sind und somit eine Art Retrospektive seines bisherigen Werkes bilden. Obwohl diese Arbeiten verschiedenen Zeiten und unterschiedlichen Zyklen angehören, ist deren Zusammenhalt unübersehbar. Dieser lässt die ästhetischen und thematischen Hintergründe nachvollziehen, die dem Werk zugrunde liegen, ebenso die Vorbilder und Inspirationen des Künstlers aber auch sein Anliegen und somit sein eigentliches Ziel.
Wie uns bereits der Titel der Ausstellung "Look at me..." verrät, geht es hier zunächst um das Schauen und Sehen. Der Betrachter wird beim Umschauen prompt mit den Blicken konfrontiert, die auf ihn von allen Bildern dieser Ausstellung gerichtet sind. Die Intensität, ja die Magie dieser Blicke zieht den Betrachter in die Bilder hinein und verwandelt die fragilen, schemenhaften, transparenten Figuren in tiefgründige, vielseitige, rätselhafte Lebewesen mit ihren eigenen großen und kleinen Geschichten. Und es wird dem Betrachter selbst überlassen, sein eigenes Gefühl dafür zu entwickeln, seine eigenen Storys zu erzählen, die ihm durch eine gestische oder mimische Position der gemalten "Protagonisten" suggeriert wird.
Bei aller ihrer Rätselhaftigkeit erscheinen die Arbeiten dem Betrachter nicht fremd. Im Gegensatz erkennen wir in diesen Bildern unsere Welt wieder, zum einen Teil direkt, zum anderen aber intuitiv. Das geht auf zwei wesentliche Faktoren zurück: die vom Künstler gewählten Vorlagen und seine stilistischen Mittel. Wie bereits viele zeitgenössische Künstler arbeitet auch Dietrich Walter gerne mit Fotovorlagen, die er aus dem Internet heraus fischt. Nachdem er in einem künstlerischen Vorgang die unnötigen Details verschwinden lässt, überträgt er das Bereinigte, das Wesentliche auf die Leinwand. Die Werke, die danach entstehen, beschwören den vertrauten, allgegenwärtigen Pop-Art-Geist. Sie erinnern uns an die Poster und Wandbilder, mit denen viele von uns aufgewachsen sind, sogar ohne groß darüber nachzudenken.
Die erahnte Vertrautheit gepaart mit dem scheinbar Befremdlichen reizt den Betrachter und gibt ihm den Ansporn, in die Bilder einzudringen, sie zu fühlen. Und genau darum geht es in dieser Ausstellung.